Porphyrine - Urin

Alternative Namen:
Urin Uroporphyrin, Urin Koproporphyrie

Porphyrine sind organische Verbindungen oder organisch-chemische Farbstoffe, die z. B. als Häm in den Häm-basierten Proteinen Hämoglobin und den verschiedenen Cytochromen vorkommen.

Unter den klassischen Porphyrien versteht man angeborene oder erworbene Störungen des Stoffwechsels, die auf spezifische Enzymdefekte der Hämbiosynthese zurückzuführen sind. Dazu gehören die neurologische (oder akute) Porphyrie, die vor allem das Nervensystem betrifft und die kutane Porphyrie, die zu Hautproblemen führt.

Die Porphyrien werden wie folgt in akute und chronische eingeteilt:

Akute Porphyrien
(Hauptsymptom: abdominelle Koliken):

  • Akute intermittierende Porphyrie
  • Porphyria variegata
  • Hereditäre Coproporphyrie
  • Defekt-Porphyrie

Chronische Porphyrien
(Hauptsymptom: Lichtsensibilität):

  • Kongenitale erythropoetische Porphyrie
  • Erythropoetische Protoporphyrie
  • Porphyria cutanea tarda
  • Hepatoerythrop. Porphyrie

Hohe Konzentrationen von Porphyrinen im Urin (Porphyrinurien) stellen Biomarker für bestimmte Schwermetallbelastungen dar und sind abzugrenzen von den klassischen Porphyrien. Neben Quecksilber können z. B. Blei, Arsen und Aluminium bestimmte Änderungen des Porphyrinprofils bewirken. Ein Zusammenhang wurde bei Industriearbeitern wie auch bei Autisten festgestellt. Die Bleivergiftung ist wegen der klinischen Symptomatik und den pathobiochemischen Folgen den akuten Porphyrien zuzuordnen.

Hohe Porphyriewerte werden problemlos im Urin festgestellt. Um umweltbedingte Porphyrinurien festzustellen, werden zur Bestätigung zusätzlich Metalluntersuchungen im Urin durchgeführt.

Allerdings können hohe Porphyriewerte auch von gewissen Medikamenten, Alkohol und Stress beeinflusst oder ausgelöst werden.

Benötigtes Material: 10-15ml Urin

Angebotene Analysen:
Porphyrine, Gesamt, Urin
Porphyrine, Differenzierung, Urin