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Laborinformationen
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Häufig gestellte Fragen
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Die Laboratoriumsmedizin ist ein Teilgebiet der Medizin, das sich mit der Untersuchung von Körperflüssigkeiten und -ausscheidungen zum Zwecke der Diagnostik bzw. Verlaufs- und Therapiekontrolle beschäftigt. Wir untersuchen nicht nur, wir hinterfragen Ergebnisse, reagieren auf Ihre Anfragen und versuchen mit diesem Service Ihre Therapiegestaltung positiv zu beeinflussen. Hier einige Auszüge:
Frage von Dr. S. zu Quecksilber bei der parenteralen DMPS-NaCaEDTA Kombinationstherapie
Ich habe erstmals bei Ihnen für eine Patientin mit relativ sicherer Amalgambelastung nach einem DMPS und EDTA-Belastungstest Urin zu Ihnen eingesandt. Der Befund zeigt eine nur geringe Quecksilbermenge. Haben Sie eine Erklärung hierfür?
Antwort:
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Laut Heyl sollten Chelatsubstanzen wie EDTA nicht zeitnah mit DMPS verabreicht werden.
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Wird dies dennoch getan, so sollte, laut Heyl, zwischen der Gabe der ersten Chelatsubstanz und der zweiten eine 45-Minütige Pause eingelegt werden. Das wäre die Halbwertzeit (HWZ) von EDTA wie auch DMPS. Während dieser Zeit ist die Metallbindung am Aktivsten.
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EDTA hat eine deutliche Affinität zu Blei und Eisen. Zusätzlich wird relativ viel freies Calcium freigesetzt. DMPS zeigt u.a. eine starke Quecksilberbindung. Wird DMPS zu zeitnah mit EDTA verabreicht, kann die DMPS-Quecksilberbindung zu kurz kommen. Unsere Daten lassen den Verdacht zu, dass der Verabreichungsmodus die Metallbindung beeinflusst.
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Nachdem der Verdacht der Hg-Belastung vorliegt, wäre es ratsam einen DMPS Provokationstest (ohne EDTA) durchzuführen.
Frage von HP M. zu Aluminium
Ich sehe teilweise grenzwertig erhöhte Aluminiumwerte im Basalurin. Sollte ich mit einer Al-spezifischen Chelatsubstanz therapieren? Und welcher?
Antwort:
Desferal oder Deferoxamin sind eisenbindende Chelatsubstanzen, die auch bei Aluminiumintoxikationen eingesetzt werden. Auf Grund der teils erheblichen Nebenwirkungen ist bei dem Einsatz von Desferal oder Deferoxamin Vorsicht geboten. (Information zu Anwendung uvm. siehe Blaurock-Busch & Strey, Handbuch der Metalltoxikologie, MTM Verlag 2016). Bei leicht erhöhten Basalwerten ist der Einsatz dieser Substanzen nicht berechtigt.
Es ist gut möglich, dass grenzwertig erhöhte Aluminiumkonzentrationen in nicht provozierten Basalurinproben durch aluminiumreiche Nahrung, Getränke wie Colas, Mineralwasser oder gewisse Medikamente verursacht sein können.
Der natürliche Aluminiumgehalt des Bodens beeinflusst den Al-Gehalt von Trinkwasser, Obst, Gemüse und anderen Nahrungsmitteln. Bei einer normalen, d.h. nicht exzessiven Zufuhr sorgt eine gesunde Nieren- und Darmfunktion dafür, dass Aufnahme und Ausscheidung sich die Waage halten.
Die Ursache leicht erhöhter Basalwerte kann auch eine Probenkontaminierung mit Aluminium sein, denn dieses ubiquitär vorhandene Element wird nur schwer vermieden. Die Lagerung offener Gefäß in verstaubter Luft oder unsachgemäße Behälter sind zu vermeiden.
Weiterhin sollte geklärt werden, ob eine Beschäftigung in der aluminium-verarbeitenden Industrie als Ursache in Frage käme. Bei nur grenzwertig erhöhten Urinwerten scheint dies unwahrscheinlich. Rückgauer schreibt, dass nach Belastung im Arbeitsbereich Werte von 300-500µg im 24h Urin gemessen wurden. (Rückgauer M. in Labor und Diagnose, TH Books 2005. Seite 507-9)
Eine chronisch hohe Aluminiumzufuhr spiegelt sich auch in Haaren wider (Rückgauer M. in Labor und Diagnose, TH Books 2005. Seite 509). Somit kann die Haaranalyse den Verdacht einer langzeitlichen Belastung bestätigen.
Stuhluntersuchungen werden für die Bewertung einer Aluminiumbelastung kaum genutzt, doch bisherige Ergebnisse zeigen, dass dieses Untersuchungsmaterial die orale Aluminiumaufnahme sowie die fäkale Ausscheidung deutlich reflektiert.
Zur Symptomatik einer Aluminiumüberladung: Eine mikrozytäre, hypochrome Anämie ist bei urämischen Patienten erstes Anzeichen, da sich eine hohe Aluminiumaussetzung auf die Erythropoese auswirkt.
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Einwirkung von Chelatsubstanzen auf Kanülen
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Wir untersuchten ob der Kontakt von Chelatsubstanzen mit der Innenwand von Kanülen zu einer Metallbindung im Inneren der Nadel führt und inwieweit die Kanülengröße dabei eine Rolle spielt.
Wir analysierten den Metallgehalt der Ampullenlösung (DMPS, DMSA, NaEDTA und NaCaEDTA) vor Metallkontakt, sowie die Einwirkung der jeweiligen Substanz auf die Metallinnenwände der unterschiedlichen Kanülen. Zum Vergleich wurden Plastik-Braunülen mitgetestet. Das Material wurde uns freundlicherweise von Herrn Dr. med. Reinhard Strey zur Verfügung gestellt.
Nach 10-Minütigem Innenwandkontakt mit unterschiedlichen Kanülen konnte keine signifikante Metallbindung festgestellt werden.
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Ringversuche
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Seit über einem Jahr beteiligen wir uns auch an kanadischen Ringversuchen. Das Centre de toxicologie / INSPQ, Quebec ist derzeit das einzige staatliche Institut, das neben Blut- und Urin-Ringversuchen auch solche für Haarproben durchführt. Wir haben an mehreren Versuchen teilgenommen und stets mit Bestnoten abgeschlossen.
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Borsäure als Urinstabilisator
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Für die Metallbestimmung ist Urin, der mit Borsäure stabilisiert wurde, nicht geeignet. Wir bitten dies zu berücksichtigen. Die von uns gelieferten Röhrchen sind metallfrei und enthalten somit auch keine Stabilisatoren.
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Barium in metallfreien K2EDTA Röhrchen für Vollblutentnahme
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Wir haben die sogenannt metallfreien Vacutainer, Hersteller Becton Dickinson, auf deren Metallgehalt geprüft. Derartige Überprüfungen führen wir routinemäßig nach Erhalt neuer Röhrchen oder Behälter durch. Bei diesen Röhrchen mit lavendelfarbigen Verschlusskapsel, die für die Schwermetallanalytik vorgeschlagen werden, wurden extrem hohe Bariumwerte festgestellt. Diese Röhrchen eignen sich nicht für die Bariumbestimmung in Blut.
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Plastikmüll, Versandmaterial und Probenversand
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150 Millionen Tonnen Kunststoff-Müll haben sich Schätzungen zufolge bereits in unseren Meeren angesammelt. Sie zerfallen langsam in immer kleinere Teilchen, die von Meeresorganismen mit der Nahrung aufgenommen werden. Jede fünfte Makrele und Kabeljau in Ost- und Nordsee hat Mikroplastikteile im Darm, die letztendlich auch in unseren Mägen landen. Mehr zu den Forschungsergebnissen des Alfred Wegener Instituts in Bremen finden Sie auf unserer Webseite unter:
http://www.microtrace.de/de/humandiagnostik
Für den Postversand erhalten Sie unsere speziellen Versand-Plastiktaschen mit entsprechendem Versandmaterial. Da wir sehr umweltbewusst arbeiten, nutzen wir Plastiktaschen mehrmals. Wenn Sie nur neue Taschen wünschen, haben wir Verständnis, bitten jedoch um Nachricht.
Es passiert immer wieder, dass wir Urinproben erhalten, die in Schutzhüllen gefüllt wurden und nicht in die dafür vorgesehenen, metallfreien Urinröhrchen. Bitte weisen Sie Ihre Patienten auf die korrekte Probenentnahme hin.
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